Spiegeltherapie.de

Handchirurgie

In der Handchirurgie kann die Spiegeltherapie nach unterschiedlichen Verletzungen oder nach verschiedenartigen Eingriffen als Therapieform eingesetzt werden: beispielsweise bei Plexus brachialis Läsionen und/ oder peripheren Nervenläsionen, nach Amputationen, nach peripheren Nervenverlegungen oder auch nach einem Sehnentransfer.

Als Folge der genannten Ereignisse und Operationen treten nicht selten Schmerzen, sensorische oder sensomotorische Defizite auf. Im Zeitraum der Heilung sind nicht nur lokale Prozesse, z.B. an den Nervennähten wichtig, sondern zu beachten sind ebenso die zentralen Prozesse im Bereich der Handpräsentation.

Die Spiegeltherapie kann mit ihrem zentralen Ansatz die Wiederherstellung des gestörten Körperschemas, die Rückgewinnung von Sensibilität und die Minderung von Schmerzen unterstützen.

Rosén (2005) zeigte an drei Fällen nach Nervenverletzung und Sehnentransfer positive Resultate duch die Spiegeltherapie.

Auch Sumitani (2008) konnte an 22 Patienten mit Plexus brachialis Läsionen, peripheren Nervenläsionen oder Phantomschmerzen Erfolge durch die Spiegeltherapie verzeichnen.

Beiträge in Fachbüchern und -zeitschriften

Bieniok A. et al. (2011): Spiegeltherapie in der Neurorehabilitation. 2.Auflage, Idstein: Schulz-Kirchner Verlag.

Dohle C. (2011): Spiegeltherapie. In: Neurorehabilitation nach Schlaganfall. Mehrholz J. (Hrsg.), S.71-80, Stuttgart: Thieme-Verlag.

Dohle C. (2011): Spiegeltherapie. In: Motorische Therapie nach Schlaganfall. Von der Physiologie bis zu den Leitlinien. Dettmers Ch. & Stephan K.M. (Hrsg.), S.134-146, Bad Honnef: Hippocampus Verlag.

Dohle C. (2011): Spiegeltherapie. In: Handfunktionsstörungen in der Neurologie. Nowak D. (Hrsg.), S.244-246, Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.

Dohle C. et al. (2011): Spiegeltherapie. neuroreha. 3.Jahrgang, Nr.4, S.184-190.

Grünert & Grünert-Plüss (2011): Spiegeltherapie in der Handchirurgie. In: Handchirugie. Towfigh H. et al., Band 2, S. 1802-1804, Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.

 

  • Literatur
  • Therapieprotokoll

Grünert & Grünert-Plüss entwickelten 2006 das "St. Galler Protokoll" zur Spiegeltherapie für unterschiedliche Krankheitsbilder in der Handrehabilitation. Das Protokoll wird als Heimprogramm durchgeführt. Es wird individuell für den Patienten zusammengestellt. Der Patient führt ein Therapietagebuch, dass zur Auswertung und Anpassung der Spiegeltherapie genutzt wird.
Es baut auf vier Stufen auf. In der ersten Stufe betrachtet der Patient nur das Spiegelbild. Erst wenn das keine Schmerzen auslöst, kann mit der zweiten Stufe begonnen werden. In dieser werden leichte Bewegungen mit der nicht betroffenen Seite durchgeführt. Bis zur Stufe 3 können Tage bis Wochen vergehen Die dritte Stufe wird nicht für alle Patienten nötig oder durchführbar sein. In dieser werden bilaterale symmetrische Bewegungen durchgeführt. Therapiemittel wie zum Beispiel Igelbälle, Raps u. ä. werden in der vierten Stufe genutzt.

 

 

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Copyright Dr. Christian Dohle